Handwerksunternehmer Guido Mertens erklärt im Interview seine Philosophie

„Meine Aufgabe als Chef ist es, mich für die Belange meiner Mitarbeiter einzusetzen, sie ernst zu nehmen und ihnen Sicherheit zu geben“, erklärt Guido Mertens seine Philosophie. „Schließlich leisten sie die Arbeit vor Ort.“ Ich bin verantwortlich dafür, dass die Leute sich wohlfühlen. Das kommt letztlich allen, inklusive unseren Kunden, zugute!“

 

Immer zuerst das Positive sehen

In Mertens Dachdeckerbetrieb „Allesbedacht“ arbeiten aktuell zwölf Mitarbeiter auf den Baustellen und vier – der Chef inklusive – vor allem im Backoffice. Guido Mertens selbst ist ein klassischer Quereinsteiger, der zuerst Sozialwissenschaft studierte, und erst nach seinem Abschluss merkte, dass er lieber handwerklich arbeiten wollte. Also begann er eine Dachdeckerlehre, machte schnell seinen Meister und ist jetzt seit fast 20 Jahren Handwerksunternehmer. Dass ihm sein Beruf Spaß macht, merkt man gleich, wenn man den Betrieb betritt. „Meine Laune ist sehr wichtig für meine Umgebung“, betont er. „Ich habe eine lebensbejahende Einstellung und versuche immer zuerst das Positive zu sehen. Das färbt auf die Leute ab“, ist sich der Handwerksmeister sicher.

 

Ein offenes Ohr für die Mitarbeiter

Für das Betriebsklima fühlt sich Guido Mertens auch verantwortlich, wenn es mal Konflikte gibt. „ich höre mir immer alle Seiten an, und gebe nichts auf Gerüchte. Mit einem klärenden Gespräch kann man viele Probleme aus der Welt schaffen“, ist Mertens überzeugt. „Deshalb ist es auch so wichtig, dass ich immer ein offenes Ohr für meine Mitarbeiter habe – und mich für die Leute einsetze, wenn es nötig ist.“ Genau das tat der Tönisvorster Unternehmer auch im Fall seines Auszubildenden Nasim Khan, eines afghanischen Flüchtlings. Dem half Mertens eine Wohnung zu finden und vermittelte ihm einen Rechtsanwalt.

 

Möglichst viel Eigenverantwortung

Sehr wichtig ist Mertens auch, dass seine Mitarbeiter so viel Eigenverantwortung wie möglich übernehmen. Wenn möglich bekommen seine Handwerksteams eigene Fahrzeuge und eigenes Werkzeug und werden bei der Entscheidung für Investitionen einbezogen. Gute Organisation ist für den Unternehmer ein Mittel gegen Stress und unnötige Fehler. Wobei Fehler machen für Guido Mertens durchaus erlaubt ist, wenn man sie rechtzeitig erkennt, und an deren zukünftigen Vermeidung arbeitet. „Mein Ziel ist es, für unsere Kunden eine qualitativ hochwertige Leistung zu erbringen. Das geht nur, wenn wir unsere Arbeit gewissenhaft machen“, so der Dachdeckermeister. „Besonders neuen Mitarbeitern sage ich immer, dass sie lieber eine Stunde mehr investieren sollen, als aus Zeitdruck zu pfuschen.“

 

Überlastungen vermeiden

Zum Wohl der Mitarbeiter gehört für Guido Mertens auch eine strikte Arbeitssicherheit und eine weitestgehende Einhaltung der Arbeitszeiten. „Ich möchte nicht, dass meine Leute viele Überstunden machen. Die sollen ihren geregelten Feierabend, ihr Wochenende und ihren Urlaub haben. Das ist gut für das Betriebsklima und damit auch für den Erfolg unseres Unternehmens“, so Mertens. „Dachdecker ist ein körperlich anstrengender Beruf. Da ist es wichtig, Überlastungen zu vermeiden.“ Und wenn die Arbeit getan ist, setzt sich Guido Mertens auch gerne mal mit seinem Team auf einen Kaffee oder ein Bier zusammen, und feiert ab und zu ein fröhliches Betriebsfest. Arbeit und Spaß gehören beide zum Leben“, ist der Unternehmer überzeugt.