Dachsanierung der Getrudiskirche in Krefeld-Bockum

Wenn man bei einem alten Gebäude anfängt, zu sanieren, entdeckt man sehr schnell weitere Aufgaben. So erging es uns bei der Dachsanierung der Bockumer Getrudiskirche. Der ursprüngliche Auftrag lautete nur, das Flachdach der Sakristei zu erneuern. Daraus wurde dann eine Sanierung des zugehörigen Dachstuhls inklusive eines Austauschs der angrenzenden Fensterbänke. Alles zusammen war das dann ein ordentliches Stück Arbeit, dass sich aber wirklich gelohnt hat. Jetzt sind Sakristei und Fensterbänke wieder für eine halbe Ewigkeit in Schuss.

 

Fünfzig Dachbalken ausgetauscht

Bei der Sakristei der Gertrudiskirche im Krefelder Stadtteil Bockum handelt es sich um einen eingeschossigen Anbau an das Kirchenschiff. Dessen Flachdach war in die Jahre gekommen und sollte erneuert werden. Nach der ersten Besichtigung wurde schnell klar, dass der Dachstuhl an einigen Stellen ziemlich marode war, und einige Teile sogar schon weggefault. Damit es nicht in die Sakristei hineinregnet, haben wir dann schnell ein Notdach aus Planen gebaut. Da das Mauerwerk leider aber doch schon an mehreren Stellen feucht war, mussten wir einen Steinmetz einbeziehen, der die defekten Steine austauscht. Unsere Hauptaufgabe war es dann, etwa 50 von 200 Balken des alten Dachstuhls zu erneuern, und das neue Dach mit frischen Holzplatten und zum Schluss mit Dachpappe und Bitumen zu decken.

 

Wie bei den alten Dombauhütten

Eine handwerkliche Spezialität war der Austausch der ebenfalls maroden, bis zu vier Meter langen,  Fensterbänke rings um das Dach der Sakristei. So, wie es schon bei den alten Dombauhütten üblich war, mussten die mit Blei im Sandstein befestigt werden. Dafür richteten wir im Kirchhof eine Klempnerwerkstatt ein, schmolzen das Blei und füllten das in die vorher gebohrten Löcher. An den Bleihaken wurden dann die Fensterbleche aus Blei und Kupfer befestigt. Die Fugen zwischen Blech und Wand haben wir mit Bleiwolle abgedichtet, und um unser frisch errichtetes Kunstwerk auch wirklich vor Feuchtigkeit zu schützen, gleich noch eine komplette Regenrinne installiert. Gut, dass wir uns mit historischen Techniken auskennen, und so auch solche Arbeiten sicher ausführen können.