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Wenn alte Handwerkskunst geschätzt wird

Dachsanierung eines Jugendstilhauses

Das denkmalgeschützte Jugendstilhaus am Krefelder Von-Beckerath-Platz hatte Allesbedacht schon länger in der Betreuung, als sich der Eigentümer entschied, sein Dach komplett neu decken zu lassen – und das obwohl der Hausbesitzer schon auf die 90 zuging. „Wir hatten das Dach dort regelmäßig gewartet und innen alles gedämmt“, erinnert sich unser Chef Guido Mertens. „Da die Konstruktion schon sehr alt war, sind im Winter aber immer mal wieder Dachziegel herausgerutscht. Als dann ein paar Dachziegel auf eine Terrasse fielen, wo sonst Menschen sitzen und Kinder spielen, war dem Hauseigentümer klar, dass er sein Dach erneuern lassen muss.“ Zum Glück für das schöne alte Haus ist sein Eigentümer ehemaliger Handwerksmeister und hat Sinn für alte Handwerkskunst. So entschied er sich, dass Dach mit traditionellen Biberschwanzziegeln decken zu lassen, obwohl das gegenüber konventionellen Ziegeln deutliche Mehrkosten bedeutet.

„Das fünfgeschossige Gebäude war vor dem ersten Weltkrieg entstanden und schon immer mit Biberschwanzziegeln gedeckt“, weiß Guido Mertens. „Das ist für Krefeld sehr ungewöhnlich. Denn in der gesamten Stadt gibt es vielleicht zehn solche Dächer.“ Üblich sind Biberschwanzziegel nämlich eher in Süd- und Ostdeutschland. Sie sind lang, schmal und haben ein halbrundes Ende, das etwas wie ein Biberschwanz aussieht. Optimal werden die Ziegel in doppelter Deckung, das heißt überlappend verlegt, was allerdings zu einem hohen Quadratmeterpreis führt. Bei dem Haus am Von-Beckerath-Platz kam für die Dachdecker erschwerend hinzu, dass die Dacharchitektur sehr komplex mit unterschiedlichen, teils geschwungenen, Flächen aufgebaut ist.

„Wir hatten an die 300 Quadratmeter Dachflächen zu decken, darunter auch einige Dachteile mit eingebundenen Biberschwanzkehlen. Das ist eine alte Technik, die nicht mehr viele Dachdecker beherrschen“, betont Guido Mertens. „Hier haben wir im November angefangen und das Dach im Winter fertiggestellt. Damit es bei Regen und Schnee nicht hineinregnet haben wir alles mit Folien abgedeckt. Allerdings waren wesentliche Dachteile verbrannt, und mussten zimmermannsmäßig ausgetauscht werden. Das war wahrscheinlich noch ein Kriegsschaden. Der Hauseigentümer kümmerte sich um ergänzende Arbeiten, wie das Streichen von Fassadenteilen. Am Ende waren dann alle Beteiligten sehr zufrieden mit der geleisteten Arbeit. „Es ist schön, wenn alte Handwerkskunst geschätzt wird“, freut sich unser Chef.